Ein paar Fakten über Körpersprache haben sich mittlerweile herumgesprochen: Dass Zuhörer durch verschränkte Arme Ablehnung andeuten, wissen Sie also möglicherweise schon. Es funktioniert aber auch andersherum, wie ein Experiment zeigt. Nicht nur, dass Sie Ihre Körpersprache beeinflußen können, sondern Ihre Körpersprache beeinflusst auch Ihr Verhalten.

Zwei Gruppen von Studenten folgten getrennt voneinander demselben Vortrag eines Professors (insgesamt waren es über 1.300 Probanden). Eine Gruppe sollte während der Vorlesung durchgehend Arme und Beine verschränken. Die andere Gruppe hielten auf Anweisung der Forscher während der Vorlesung die Gliedmaßen in einer offeneren und entspannten Position.

Das Ergebnis ist verblüffend und zeugt, wie sehr wir uns selbst durch Körpersprache beeinflussen. Man nennt dieses Phänomen „Embodiment“. Die „verschränkten“ Studenten beurteilten nämlich den Professor wesentlich negativer und konnten sich weniger merken als die „entspannten“ Zuhörer.

Deswegen mein Tipp für Ihren Meeting- oder Präsentationsraum: Stühle sollten möglichst Armlehnen haben, damit die Zuhörer ihre Arme darauf ablegen können, statt sie zu verschränken. Bei Verhandlungen im kleinen Kreis ist es auch hilfreich, dem Gegenüber etwas in die Hand zu geben, um die „Verschränkung“ aufzulösen. Bieten Sie ein Getränk an oder vielleicht ist es der richtige Moment seine Visitenkarte zu überreichen. Einfach mal drauf achten und ausprobieren. Löst das Gegenüber seinen Körper, wird er ihnen viel besser folgen können und ist Ihnen gegenüber im wahrsten Sinne des Wortes „aufgeschlossen“.

Übrigens: Wer allerdings alleine im stillen Kämmerlein an einem Problem tüftelt, sollte ruhig die Arme dabei verschränken. Eine weitere Untersuchung hat ergeben, dass wir uns besser auf komplizierte Muster konzentrieren, wenn wir die Arme kreuzen. Ist Körpersprache nicht faszinierend? In meine Medien- und Interviewtrainings  räume ich Gestik und Mimik deswegen einen großen Stellenwert ein. Körpersprache ist auch wichtig für den ersten Eindruck. Mehr darüber in diesem Blogbeitrag: https://carolahug.de/1484-2/