In meinen Medientrainings kommt immer wieder ein wichtiger Punkt zur Sprache: Worte können wie Waffen wirken: Hart und verletzend. Oder wie Beruhigungstabletten: Einlullend und  entspannend. Wer also seine Botschaft formuliert, sollte ganz genau nachdenken, welchen Effekt er wünscht. Es kommt nicht nur darauf, was wir sagen wollen  – sondern auch, welche Worte wir dafür wählen.  Wissenschaftlich heißt das Framing. Dieser Begriff geistert schon länger durch die Medien.

Meine Kunden haben davon durchaus schon gehört. Manche sind trotzdem immer wieder überrascht, wenn ich ihnen Praxisbeispiele gebe. Denken Sie z.B. mal an den Unterschied von knapp und fast: 

„Unser Unternehmen hat knapp eine Million Umsatz gemacht.“

„Unser Unternehmen hat fast eine Million Umsatz geschafft.“

Das Wort knapp suggeriert: Knapp daneben – so ein Pech! Nicht geschafft… Wenn wir aber etwas fast schaffen, sind wir richtig nahe dran. Das nächste Mal klappt es aber bestimmt! Ich kenne das auch von meiner Schulzeit. Eine knappe Vier in Latein klingt nach haarscharf an der Fünf vorbei. Fast eine Vier allerdings verspricht: Die nächste Schulaufgabe wird bestimmt besser….

Beispiel „Globale Erwärmung“. Warm – das klingt kuschelig. Wer möchte es nicht gerne warm und gemütlich haben? Hitze hingegen ist unangenehm und sogar gefährlich. Vielleicht wären wir aufmerksamer unserem Klima gegenüber, wenn wir statt von der „globalen Erwärmung“ von der „globalen Erhitzung“ sprechen würden? Ähnlich sieht es mit dem Klimawandel aus. Wandel ist ja per se nichts schlimmes sondern z.B. für Fortschritt grundlegend. Doch meinen wir nicht eigentlich die Klimakatastrophe?

Es gibt noch viele solcher Beispiele, die wir alle täglich verwenden ohne darauf zu achten. Doch gerade bei Ihrer Kommunikation sollten Sie genau nachdenken, welchen Effekt Sie bei der Zielgruppe wünschen. Ihre Worte sind Ihre stärksten Waffen.